In Verlauf der 2. Sek kommt der Berufswahlprozess in eine entscheidende Phase: Das Absolvieren von Schnupperlehren und das Schreiben von Bewerbungen werden immer mehr zum Alltag für die Jugendlichen. Aber wie soll man am besten vorgehen? Worauf legen die Lehrbetriebe besonders Wert? Der Anlass «Schule trifft Lehrmeister» soll dazu Antworten liefern. Man spürte bereits vor dem Start der drei Ateliers, dass die Schülerinnen und Schüler gespannt waren, was die Doppelstunde bringen würde.
Manuel Bürkli (Belevo AG), Oliver Grossmann (SWISS KRONO AG) und Peter Pfyffer (Jost Renggli AG) versuchten den Lernenden einen realistischen Einblick in die Lehrlingsselektion zu geben. Obwohl jedes Atelier einen eigenen Schwerpunkt hatte, kristallisierten sich bald einmal zentrale Inhalte deutlich heraus. Pünktlichkeit, Freundlichkeit, Interesse oder Teamfähigkeit sind auch in der modernen Berufswelt nicht verkehrt - Digitalisierung und Automatisierung hin oder her.
Wie kann man in einer Schnupperlehre einen guten Eindruck hinterlassen? Peter Pfyffer erläuterte dies anhand konkreter Beispiele und ging dabei auch auf Stolperfallen ein. Es wird geschätzt, wenn sich die Jugendlichen persönlich mit den verantwortlichen Personen in den Betrieben in Verbindung setzen und die Details im Vorfeld besprechen. So kann man beispielsweise vermeiden, dass man am ersten Tag zu spät, am falschen Ort oder in ungeeigneter Arbeitskleidung erscheint. Die Aussenwirkung ist sowieso nicht zu unterschätzen. Mit Engagement und aktivem Mitdenken kann man jedoch sicher punkten.
Oliver Grossmann wies darauf hin, dass das Betrachten des Zeugnisses einen Eindruck hinterlasse, ob man wolle oder nicht. Er sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler für die Schwierigkeiten im Umgang damit. Im Anschluss konnten die Lernenden gerade selbst aktiv werden und drei fiktive Zeugnisse miteinander vergleichen. Es wurde schnell einmal klar: Es geht nicht nur um die Noten. Zudem fliessen in die Beurteilung auch die Resultate des Stellwerk-Checks ein.
Wie bin ich DIE/DER Auserwählte? Diese Frage stellte Manuel Bürkli ins Zentrum. Die Kontaktaufnahme braucht sicher Mut und Überwindung, aber die Betriebe schätzen das Interesse der Jugendlichen. Mit einer guten Schnupperlehre und einer sorgfältigen Bewerbung kann man überzeugen. Zudem hilft es auch, wenn man als Person authentisch ist und positive Emotionen wecken kann.
Man mag es bald nicht mehr hören, aber Covid-19 hatte in den letzten Monaten auch Auswirkungen auf den Berufswahlprozess der Schülerinnen und Schüler. Umso wertvoller ist es, wenn sie in Kontakt treten können mit Personen aus der Praxis. Die Schule Menznau schätzt das Engagement des Gewerbevereins Menznau sehr und bedankt sich dafür recht herzlich.