Am letzten Dienstagmorgen haben sich die 2. und 3. Klassen der Sekundarschule Menznau im Singsaal des Oberstufenschulhauses in Menznau zu einer spannenden Begegnung mit Beat und Monika versammelt. Bei diesen zwei erwähnten Personen handelt es sich um Betroffene aus der Gruppe der Anonymen Alkoholiker. Agnes Steinger, Schulsozialarbeiterin der Schulen Menznau, organisierte diese spannende Begegnung.
Mit eindrücklicher und humorvoller Stimme erzählte Beat von seinem Einstieg in die Alkoholsucht, die sich bereits in seiner Lehre abzeichnete. Damals war sein «Oberstift» sein grosses Vorbild und mit ihm unternahm er die ersten Erfahrungen bei sogenannten «Fyrobebier» nach der Arbeit. Schon bald bemerkte er, dass er durch den Einfluss von Alkohol lockerer, selbstbewusster und lustiger wurde. Wie er selbst sagt, fühlte er sich durch den Einfluss als «Gröschte, Geilschte und Lustigschte!» Es folgten viele weitere prägende Erfahrungen und dann auch der Einstieg in die Gruppe der Anonymen Alkoholiker, die ihn aus der Sucht brachten. Durch diese Gruppe kann er heute ein normales Leben ohne Alkohol führen und Jugendliche im Teenageralter sensibilisieren und sich damit als Teil der Prävention zur Verfügung stellen.
Monika kam durch Co-Abhängigkeit zur Gruppe der Anonymen Alkoholiker und erzählte ebenfalls ihre eindrücklichen Erfahrungen mit der Alkoholsucht ihrer Mitmenschen. Ihr Vater, ihr EX-Partner sowie ihr beinahe Schwiegersohn verfielen der Alkoholsucht. Sie erlebte schon in ihrer Kindheit viel Gewalt, Ekel und ein grosses Verantwortungsbewusstsein für die Süchtigen aus ihrer Umwelt. Schliesslich fand sie in der Gruppe der AA Anschluss und da konnte man sich als Anonyme (gleichgestellte) Person zu seinen Erfahrungen mit der Sucht outen.
Beide konnten durch ihre offene Erzählweise der gemachten Erfahrungen mit der Alkoholsucht die Jugendlichen zum gespannten Zuhören mobilisieren und ihnen sogar wichtige Fragen entlocken. Ohne Hemmungen und auf ehrliche Art und Weise haben die beiden die Fragen geduldig und herzlich beantwortet. Wir danken Monika und Beat, sowie Agnes (Organisation) ganz herzlich für die Durchführung dieser gelungenen Veranstaltung.